Silvia Klara Breitwieser
Web-Werk / Web(b)-Werk
Aus: Februar 2009
Es herrscht Ratlosigkeit bzgl. meiner konkreten Erwartungen. Ich soll Fragen formulieren.
Großes Lob von kompetenten Teilnehmern zum Konzept:
z. B. von Manfred Gräf, Barbara Straka
Kein bisher zugesandter Beitrag geht auf GEWEBE ein, weder als Begriff, noch als Wort oder Bild.
Nur ein Beitrag nennt Biographisches: H. F., mein ältester Brieffreund, aus Jugendzeiten, jetzt Arzt im Ruhestand in Neuburg an der Donau.
Es ist der erste, früheste Text.
Ich muss zwei Wochen unterbrechen, weil ich meine Ägypten-Reise 2 antrete.
Aus: März 2009
Ca. 15 Beiträge sind da, einige sind als sicher angekündigt.
Von vielen Eingeladenen sind weder Zu- noch Absagen gekommen.
Noch sind 30 Einladungen nicht heraus.
Schon wieder muss ich wegen einer Reisewoche unterbrechen.
Ich werde nervös.
Ich ändere Konzeptpassagen.
Ich formuliere erbetene Fragen.
Ich erweitere Termine.
Ich will es allen rechtmachen.
Ich könnte Seiten mit Gesprächen, Telefonaten und Beobachtungen füllen.
Ich komme nicht dazu.
Diese „Befunde“ aber sind und werden möglicherweise das Wichtigste.
Die Mailbox füllt sich beängstigend.
Ablagen und Archivierungen müssten dringend betreut, ja deligiert werden.
Alles muss doppelt behandelt werden, d.h. normal /manuell UND elektronisch.
Ich bin nur EIN Mensch, aber müsste viele sein.
Ein Projekt-Büro + -Team wäre nötig.
Es ist aber ein No-Budget-Projekt (mit der Ausnahme einer Förderungsmaßnahme von einer Teilnehmerseite, doch nur 10 Prozent der Kunstfonds-Antragssumme).
Die Männer verstehen sich nur auf NETZ und WEB - digital.
Die Frauen hören nur 'Gewebe' und sind dabei fixiert auf Textiles.
Keiner der Männer scheint seit langem ein Stück Stoff angeschaut zu haben,
erst recht nicht in der Hand gehabt zu haben.
Man verlangt alsbaldigst einen Meetingplatz im Netz, „wenigstens“ innerhalb meiner Website, will jetzt schon ALLES austauschen
Nein, noch lange nicht, sage ich, werde aber ein Team zusammenrufen zur Beratung mit meinem Webmaster L. Hohlfeldt.
Mann (!) will streuen, sich zerstreuen! Vielleicht toternst SPIELEN.
Ich will Kerne: ich will Botschaften statt Infos!
Ein Autor namens Manfred Fassler bringt gerade die Anthropologie der infogenen Menschen heraus: Permanente Information als Lebensprinzip. Der Mensch entsteht und lebt aus Informationen! So einfach ist das!
Mitte März: P. R. ist aus dem Münsterland gekommen und sah entsetzt, dass mein Laptop fast keinen Speicherplatz mehr hat. Er besorgte auf der Stelle eine zweite Festplatte, sofort und sogar hier in der Nähe - vor allem zur externen Sicherung aller Materialien der Jahre 2004 bis jetzt. Ich werde wieder ruhiger werden. Viel stand auf dem Spiel!
Als Seismograph werde ich selbst zum Gewebe.
Ich bewege mich aus jeglichem Zentrum hinweg.
Ich fokussiere nicht mehr.
Ich bin gefährdet.
H.J. G. ruft aus Augsburg zusagend an und findet es wichtig, dass auch sein Zwillingsbruder in Wien baldigst eingeladen wird. Ich soll mich um Quartier für das Juliende kümmern.
Am Sonntagmorgen langes Telefonat von G. W. aus Kiel.....
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Ich habe beschlossen, Absagen als Befunde zur Untersuchung selbstverständlich hinzuzunehmen. Bei meinen MUSEUMSBOTSCHAFTEN heißt heute noch das Statement zum Ludwig-Museum Köln: “Köln meldet sich nicht.“
Schon wieder ist ein Wochenende vorbei und ich bin seit der Rückkehr unermüdlich mit W-W-Bewegungen und Betreuungenbefasst. Heute kamen lange gute Telefonate und zum Abend hatte ich U. T. für Besprechungen zur Fest-Organisation für Juli gebeten (wohl doch draußen im Atelierhaus). Sa.nacht hörte ich mir Trommelgruppen in der Ufa-Fabrik an. Meine Gartenpartnerin könnte mit Gruppe zum 25.07. beitragen.
Weiterhin ergibt der W-W-Befund vor allem, dass nicht hinterfragt wird, erst recht nicht das eigene und der Freunde Leben!
Hat die jahrzehntealte TV-Kultur und nun die Global-Kulturüber dem Fern-Sehen das Nah-Sehen zerstört?
Ist es leichter, in TV-Shows zu talken, zu lieben, zu heiraten etc. als im Nahbereich?
Kann sich keinermehr ausnehmen?
Alle Post harrt weiter des Verschickens, meist nur noch per e-mail. Auch damit habe ich nicht gerechnet.
Der Hansa-Appartment-Vermieter braucht nun feste Juli-Zusagen für die Anreisenden usw..
Aus Wien ist Besuch gekommen, mit dem ich auf Wunsch eine Rundreise mache: nicht zuletzt für "Stoff" zum W-W, wie W. S. andeutete. Wir besuchen mein Atelier, die Persius-Heilandskirche in Sacrow und die Persius-Friedenskirche in Potsdam. Immerwieder war zwischen Regen, Sturm und unseren drei Sprachen das WEB-WERK Thema.
Gewebe ist immer auch Barriere, so sagt W. S. und zeigt auf seinen Mantel. Ich gebe Kontra. Später: Verknüpfung und Lösung als grundlegende Gewebe-Phänomene fand er schon bei Aristoteles. Ob er da einsteigen wird?
Am späten Abend schlage ich sein Buch-Geschenk auf und entdecke völlig überrascht, dass er der Herausgeber ist, zusammen mit einem Horst Ebner: Pierre Klossowski, Unter dem Diktat des Bildes... Ein Gespräch mit Remy Zaugg, Turia + Kant, Wien 2008.
Auf meinem Zettel von gestern Nacht entdecke ich:
Gewebe heißt: keiner kann sich (her)ausnehmen, denn er ist immer schon darin.
Ich entdecke in meinem Web-Werk meinen Anspruch an die anderen: auch sie sollen hervorbringen. Schluss mit dem bloßen Kunst-Rezipieren!
Sie haben die Chance der Mit-Urheberschaft. Was ist daran für sie so irritierend und für mich so selbstverständlich!?
Immer wieder dieses hier der Producer und da der User. Es langweilt mich! Ich durchbreche es. Macht doch endlich richtig mit!
Fragen Sie jemanden nach dem Weg, so bekommen Sie die abenteuerlichsten Auskünfte und selten brauchbare oder die, die Ihnen bei der Suche helfen.
So geht es mir jetzt mit dem Web-Werk.
Zwei Beiträge aus Wien sind gekommen: von Kollegin K. H. und von W.S.. Selten schnell!
Anfang April 2009
Die merkwürdige Stille von seiten vieler Eingeladener erweist sich nur als Stille mir gegenüber. Th. W. freut sich sehr über meinen Erinnerungsanruf. „Natürlich mache ich mit. Was hast Du denn gedacht. Das ist ein sehr interessantes Projekt!“. „Hinter den Kulissen“ läuft also viel. Ein Untereinander bis Miteinander deutet sich an. Das war mein Traum!
Was lange währt, wird.
D. U. hat in Kellertiefen ihre alten Tagebücher ausgegraben und von ihrer Karlsruher Schwester ihre Briefe geschickt bekommen. „5 000 km liegen hinter uns“, liest sie in der Selbstbegegnung und von ihrer Afghanistan-Reise in der Jugend.
G. Sch. hat in Chemnitz beim Besuch der Mutter Dinge wiedergefunden, die er für seinen W-W-Beitrag braucht. Er hört sich froh an.
Heute ruft H. J. A. aus Krefeld an, berichtet befreit von seiner gerade bewilligten bekommenen Stiftung für sein Werk, fragt viele Fragen zum Web-Werk. Dann:
„Du forderst uns alle sehr.“ Er spricht von den Bauhaus-Feiern, von seiner jahrelangen Mitarbeit bei der Adolf-Loos-Herausgabe und wie er seine mathematische Begabung in seine bildhauerische, bildnerische und theoretische Arbeit integriert habe. Ich setze meine mathematische Nicht-Begabung dagegen und berichte von meiner Passion, ja Obsession für den rechten Winkel und die Raster, bis hin zu den Plattenbauten, und dass ich sie als gebaute Gewebe begreife. Auch dass ich in den frühen Windelmullgeweben meiner 70er Jahre schon die Pixel-Strukturen der Digitalwelt vorausgenommen hätte. Er sagt zu. Vorher hatte ihn H. G. H., Krefeld, angerufen und sich mit ihm beraten.
H. will über die Rettung des Krefelder Seiden-Museums schreiben, die ja sein Werk ist.
Wie kleinmütig ich geworden war! Dabei bin ich einem Phantom aufgesessen.
Mir ist das Vogel-Strauß-Verhalten vieler Menschen fremd. Wenn sie nicht schnell genug verstehen, fragen sie nicht nach, sondern gehen auf Tauch-Station, verstummen oder verschließen sich gar. Ich muss sie auftauen.
Das Gewebe-Projekt ist sehr stark ein Dialoge- und Kommunikationsprojekt!
Es fordert mich mindestens so stark wie die Eingeladenen. Aber ich kann nicht für alle Kraft haben.
B. C. Sch. und A. E. kündigen ihre Fertigstellung an.
B. H. will in den freien Ostertagen schreiben.
Brigitta und Mark kommen nach Berlin.
Mein Blutdruck war jahrelang nicht so hoch wie jetzt, und das trotz doppelter Dosis Votum. Für den Ernstfall des Zusammenbrechens habe ich in der Nähe die Praxis Dr. B. Pf..
Freitag in Neukölln, Karl-Marx-Straße, auf Höhe des „Saalbau“ und der „Oper“ Neukölln. Dieser Tag beim geschätzten Kollegen Chr. H. ist denkwürdig und weist weitere, vielleicht auch neue Wege. Kein Kollege ist bisher so intensiv auf meine Einladung eingegangen. Und seit ich ihm von der zugesagten Raummöglichkeit im „Panzerhallen-Atelierhaus“ berichte, rät er begeistert zu einer W-W-Ausstellung dort. Ich kann ihn kaum bremsen. Ihm fällt als Beitrag ein Visitenkarten-Web-Werk ein - möglichst wuchernd. Er träumt von einem Web-Werk-Dschungel dort, im Mittelraum und in den Fluren. Ich bin gerührt. Meine leisen Bedenken äußere ich noch nicht. In der Tat handele ich mir und meinem Team in der Folge durch die hinzukommende Verräumlichung des Trajektes ungeheure Mehr-Arbeit ein. Es wird kaum bis zum festgesetzten Termin (Ende Juli) zu schaffen sein.
Am Abend - in der plötzlich warmen Frühlingssonne sitzend, noch in Neukölln - formuliere ich:
Es handelt sich um ein Lowest-Budget-Projekt, aber es ist krisensicher, weil es sich auf ein Freundschafts- und Menschengewebe verlassen kann, ja daraus entsteht.
Dann schreibe ich das Programm herunter und die Namen der Freunde, die es mittragen werden.
Immer wieder erstaunt, wie vielfältig Gewebe-Sehen ist. Immer fragen müssend:
Siehst du GEWEBE strahlenförmig, quadratisch, gerastert, spinnennetz- oder fischer-netzartig ?
Die Wenigsten können verehren.
Die Wenigsten können einen Dank dem Leben gegenüber äußern.
Es erfordert ungeahnte Kräfte des Erklärens, Motivierens und Überzeugens der Eingeladenen. Das heißt jeden Tag Neuaufbau meiner Vision und meines Selbstwertes.
Eine Aktion erfordert Reaktion.
Nicht-Mitteilung der Reaktion ist lähmend.
Wenn Wochen nach meiner Einladung zum Projekt ein Beitrag endlich kommt, mit einer zuherzengehenden Beschreibung der persönlichen Zeitnot, dann ist es beglückend, aber auch bestürzend.
Meine verlorenen Energien wiegt es kaum auf.
Immer dieser Kampf gegen das eingeschränkte Verständnis von Kunst und zwar sowohl bei der Masse, wie beim „normalen Bürgertum“, ja gerade auch bei den Intellektuellen und den Wissenschaftlern!
Schon die Post-Studio-Art, die ich in den 80er Jahren begann, ist schwer durchsetzbar gewesen. Meine Objekt-Kunst der 70er Jahre, obwohl minimalistisch und später nicht mehr figurativ, tat sich viel leichter, jedenfalls in meiner Hessen-Zeit.
Th. Deeckes umfangreicher e-mail-Beitrag mit einer Fülle von Abbildungen, den ich lange nicht ausreichend öffnen konnte, ist ein Schatz, den ich erst jetzt heben kann und begreife. Großartig! Künstler-Gewebe!
Der erklärende Text dazu war - vom PC-Hirn wie hirnlos eingefügt - in der Bilderdatensendung verborgen geblieben. Es geht um das produktive Gewebe aus Objekten und Publikationen, das in Kreisen um Daniel Spoerri und ausgehend von einem seiner Werke der 60er Jahre entstand - phantastisch in jeglichem Sinne.
Pater H. T.s Arachne-Text mit Brief bringt die Netz-Vorstellung der Antike ein.
Die Strafe für die preisgekrönte, aber stolze und hochmütige Weberin Arachne: ein Fluch verwandelt sie zur Spinne. Es bleibt ihre Begabung, aber sie verliert ihr Menschentum.
Die nun im Team vorgenommene erste W-W-Präsentation als (Werkstatt)-AUSSTELLUNG in den Fluren unseres Atelierhauses Neue Panzerhalle (P2) um eine kleine konzentrierte Ausstellung meiner GEWEBE-Arbeiten der 70er Jahre herum - im Mittelraum, genannt „Lichthof“ und Ausstellungsraum - bedeutet viel neue Post, an die Geladenen sowie an die noch Einzuladenden. Z.B. habe ich ALLE Konzeptpapiere umgearbeitet, gekürzt, mit mehr Zielvorstellungen gespickt u.ä.. Das alles bedingt nun eine Menge Zusatzarbeit, aber auch Konkretisierung, Präzisierung und Vereinfachung für die, die keinen Sprach-/Bildbeitrag machen wollen oder können.
In meiner Montags-Selbsthilfegruppe hat man mir neulich aufgezeigt, dass ich viel von Menschen fordere, ja sie auch dauernd ändern will...
Ich werde offener und lerne viele Menschen besser kennen.
Ich lerne, wie viele sich tarnen, verstecken, sich auf gewohnte Bahnen eingestellt haben, nicht flexibel sind, nicht belastbar sind (allerdings auch massiv durch fast überall zunehmende Schwierigkeiten).
Kollege Ch. H. sucht Altersmilde, ich suche Altersradikalität.
Suche auch mehr Expression. Ent-Äußerung statt nur Äußerung, Mut, Gesichtsverlust, Experiment usf.. Und auch wenn ich es selbst nicht bringe, habe ich doch die Erwartungshaltung dazu.
Die Ankunft eines jeden neuen Beitrags setzt mein Gleichgewicht auf's Spiel.
Die derzeitige Bilanz ist: ich habe mehr erwartet als das, was ankommt.
Stimmt also meine Annahme nicht, dass Kreativität in allen steckt, nur hervorgeholt und erlaubt werden muss?
Natürlich ist das Trajekt mit seinen immateriellen Dimensionen ein Angriff auf den Werkbegriff von Kunst.
Und eine Post-Studio-Art ist es sowieso.
Und es ist Appropriation-Art!
Allerdings: Wo kann der Kommerz ansetzen?
Wenn Sasha Waltz eine Bewegungsforscherin genannt wird, dann bin ich eine GEWEBE-FORSCHERIN und will es sein.
Und auch dies nocheinmal: Wenn wirklich einmal 100 Beiträge zusammen sind, wird alles immer noch nur ein Anfang sein.
Nun erst kommen viele Promis dran. Erst nun sind die Konzeptpapiere so ausgereift, dass es keine Blamage und Missverständnisse geben kann.
Tochter Solveig mailt ein weiteres Mal, dass sie ihren Beitrag, wenn er denn an Pfingsten zu schaffen ist, erst `mal nicht veröffentlicht sehen möchte. Welche Scheu oder Scham oder Ähnliches bewegt sie?
Nichte I. H. schickt zum 1. Mai. Aber der Beitrag lässt sich noch nicht öffnen, denn ich habe kein Office 2000 Premium. Sie muss es umwandeln, und ich muss für weitere Fälle sicherheitshalber ein ähnliches, doch kostenloses Office-Programm aus dem Internet „herunterladen“ lassen! (scheußliches Wort). Für solche VorGänge brauche ich immer noch PC-Assistenz, die ich sofort gezielt suchen muss. Das ist unumgänglich.
Vor allem nun für die begonnenen Gestaltungsüberlegungen und Grafikergespräche. Ich brauche eine fähige Vertrauensperson, mit der ich alle Materialien zwecks Digitalisierung durchgehe. Ohne das ist keine Weiterbearbeitung möglich.
Erste Grafiker und Designer zog ich schon zurate. Einen bolivianischen Künstler-kollegen, dessen Texte seiner Website mir Eindruck machten. Sie enthielten viel Indianisches Gedankengut, das bis jetzt von niemandem kommt.
Vom Grafik- und Design-Büro der Herren Klein & Halm, Krefelder Straße, habe ich einen ersten Kostenanschlag. Erschreckende Zahlen. Muster ihrer Strukturierungsvorschläge (anhand von drei hinübergemailten, also digitalen Beiträgen) werde ich mir zum Wochenanfang vor Ort ansehen. Meine Kreditaufnahmeverhandlungen muss ich parallel dazu weiterführen. Alles ist miteinander verwoben!
Fast vergessen habe ich inzwischen drei Vorkommnisse:
1
Ein alter Freund aus Dietmars und meinen Marburger Jahren (Soziologe und zu feige, Poet zu sein) schickte mir geschockt und schockierend die Konzeptpapiere postwendend zurück - mit der Bemerkung „Nein danke!“ . Ich ahne die Hintergründe....
2
Ein Professor der Halbleiterelektronik - heute im Ruhestand - ließ mir durch seine Ehefrau mitteilen, dass er nicht mitmache, weil er sich den modernen Kommunikationsmitteln E-Mail und Internet nicht mehr aussetzen möge. Wer hat gesagt, dass er das müsse? Und wieso hält er nicht bewusst und mutig dagegen? Gerade solche Botschaften und Statements brauche ich doch! Als ich noch begütigend dies und das nachfragte, hieß es plötzlich abschließend: „ Wir erklären nie genau, warum wir ja oder nein sagen! Und wie man dies und jenes halte, sei doch schließlich Geschmackssache.“
Welch hoher Erkenntniswert!
3
Nachdem ich mich auf die Bitte vieler Teilnehmer nach einem 'Fragenkatalog' eingelassen hatte und den u. a. mit einer Frage nach dem eventuellen Spielcharakter der WEB-WERK-Aktion verschickt hatte, konterte ein sehr geschätzter Kollege zornig, „das sei nicht sein Spiel!“
Alles enorm erfahrungs- und erlebnisreich!
Doch ist der Erkenntniswert der W-W-Recherche bis jetzt noch gering.
Bedeutsames passiert - zusätzlich zum W-W-Beitrag:
H. T.s sofortige großartige Teilnahme und dann finanzielle Unter-stützung des Projekts.
M. R.s Geschenk für mein Durchhalten und mein Überleben
(Tai-Chi Stunden im Schlosspark und/oder physiotherapeutische Unterstützung bei mir vor Ort).
U.T.s Geschenk der zusammenfassenden Organisation, Chef-Assistenz und Supervision für das FEST.
UND: Brückenfunktion zwischen FEST und W-W-PROJEKT.
Grundsätzliches ist: Ich komme von der minimalistischen Skulptur (minimal sculpture) her, bei der das Objekt es selbst sein soll: autonom und unabhängig.
Vgl. meine STEINTÜCHER im Frühwerk der 70erJahre!
Doch signalisierten und reflektierten diese „Tuch-Objekte“ immer schon mit ihren Struktur-Oberflächen das Gegenteil von Autonomie, nämlich Hautnähe, Abhängigkeit und Bezogenheit..
Jetzt steht die Frage nach der Aktualität meiner GEWEBE-VERSTEINERUNGEN und GEWEBE-FOTOTÜCHER an. Sind sie AUSGRABBAR oder besser EINGRABBAR? In Ägyptens Wüstensand machte ich erste Versuche.
Weiterhin die Vision: In einem großen Ausstellungsraum liegen die STEINTÜCHER eingebettet in eine große Sandfläche ...
Stand Mai 2009
E. H. bietet unserem WEB-WERK das kostenlose und betreute Ins-Netz-Stellen eines Extraktes des Trajektes nach der Ausstellung an.
Er war einen langen Abend im Alt-Moabiter W-W-Projektraum.
Sein anderes Angebot, sein ursprüngliches, ist die Weiterführung des DK-Gewebes.
Was er mir diesmal im Internet zeigte, war überzeugend.
Vom Google-Blog, den mir meine Freunde M.Sch.-N. und G.J.-E. Karfreitag aus Bayern mitbrachten und eingaben, war er keineswegs angetan.
GEWEBE heißt: keiner kann sich (her)ausnehmen. Jeder ist immer schon darin.
Es kommt Kritik, auch Selbstkritik: Habe ich bewusst meine Kollegenschaft aus der Bildenden Kunst nur in kleiner Auswahl dazugenommen? Lade ich nicht die Künstler aus Bildender Kunst und Literatur zu spät ein?
[Ende der Auszüge 2009]
Einer der Info-Briefe, die anfielen:
Liebe WEB-Werkerin, lieber WEB-Werker,
es webt und webbt...! Das als beruhigende Nachricht!
GEWEBE erlebe ich jetzt sehr konkret nicht nur in den weltweiten Krisenberichten, sondern ganz nah und leibhaftig in unserem Projekt. Konkret: Wenn etwas hakt, dann wirkt es sich gleich auch auf's Ganze aus.
Z.B. brauchen die Grafikerin und ich schnellstens noch von Vielen die sogenannten AUTORENHINWEISE, also Personalia (Herkunftsland und -ort, Jahrgang, Lebenslauf..., Berufslauf..., etc.). Nur keine Angst vor der eigenen Vita!!!
Also schickt uns schnell die fehlenden Angaben.
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Wir haben die "Blätter" für die aktuelle AUSSTELLUNGS-Station wie folgt angelegt:
Jeder bekommt 2 - 4 "Seiten", oben ist immer Name und Ort angeben:
S. 1:unten die Autorenhinweise (ca. 3 - 8 Zeilen als durchlaufender und nicht tabellarischer
Text) mit E-Mail- + evtl. vorhandener Website-Adresse.
In der Seitenmitte ein „Portrait“-Foto (wenn ein sehr gemochtes vorhanden, dann bitte mitschicken! Ansonsten muss ich aus meinem Archiv mühsamst auswählen!!!)
S. 2: der übersandte Beitrag (als Text oder als Abbildung (Zeichnung oder Bild o.ä.). Die Schriften versuchen wir immer authentisch zu halten, also zu übernehmen.
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S.K.B.