Karoline Müller und Hans Georg Krupp anläßlich einer Ehrung
beim VdBK (Verein der Berliner Künstlerinnen seit 1867 e.V.).
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12.5.2009,
an Silvia Clara Breitwieser,
in meiner Geburtsstadt gab es große Webereien und Spinnereien. Als Kinder gingen wir über einen Friedhof, auf dem ein Stein stand mit dem Relief von Nikolaus de Smit, der aus Flandern das Weben in die Stadt gebracht hatte. Meine Mutter sagte: "Dein Nachthemd ist von Nikolaus de Smit".
In der gleichen Stadt war mein Großvater Stoffgroßhändler, wenn er Zeit hatte, zeigte er seinen Enkeln die verschiedenen Gewebe. Wir rieben kleine Proben zwischen Zeigefinger und Daumen. Er verlangte, wir sollten bei geschlossenen Augen und mit dem Gefühl der Finger das Gewebe durch Reiben erkennen, bestimmen und zuordnen. Als er neunzig Jahre alt war, erfühlte er täglich, allein vor sich hin und im Stuhl sitzend sein Wissen um die verschiedenen Web-Werke.
Im Garten dieser Stadt knotete meine Mutter über einen umgekehrten Stuhl, an seine vier Holzbeine, eine Windel und goss Milch hinein, damit sie zu Käse werden sollte. Wenn der Käse fertig war, hatte er äber seinen Käseklumpen ein feines Muster. Das gesamte weiche, leichte Windeltuch war als Ornament in die Masse gedrückt, ein ziemlich großmaschig gewebter Abdruck der sehr feinen Baumwolle.
Karoline Müller
Web-Werk-Beitrag
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