Kunsttheorie / Kunstvermittlung

Thomas Wulffen | Berlin
portrait
© S.K.B.

Textakt

Ein Gewebe ist ein System von Relationen zwischen gleichwertigen Elementen. Diese Gleichwertigkeit bedeutet keine Gleichartigkeit. Ein Text kann sich so auf Elemente beziehen, die kein Text sind. Deren Bedeutung aber besteht darin, dass Texte eine Erweiterung dieser Objekte sein können. Aber Texten eignet eine besondere Eigenschaft: Texte beziehen sich auf Texte. So ist der Text ein Gewebe in sich selbst, das wiederum auf andere Gewebe als Texte verweist.
Der vorliegende Text ist eine Auseinandersetzung mit anderen Texten, die Teil einer Ausstellung waren als Beschreibung einer Ausstellung. Der Text an der Wand beschreibt diese Ausstellung, die selbstenthaltend war, und beschreibt sich selbst als Text. Um diese Tatsache auch begrifflich zu fassen, wird dies als "Textakt" benannt analog zum Sprechakt.

Thomas Wulffen 07/09

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27,6 x 21,6 x 2,9 cm
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© S.K.B.
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Zusammenarbeit
Th. Wulffen und SKB bei REFERENZEN, Karo Galerie, Berlin 1989 (SKB, DAS GOLDENE VLIES)
 

Biografie THOMAS WULFFEN, geb. 1954, Studium der Philosophie und Linguistik, Universität Konstanz. Seit 1982 Kunstkritiker für die Tageszeitung „Der Tagesspiegel“, Berlin. Ab 1983 regelmäßige Veröffentlichungen im „Kunstforum International“ (Köln) , „Artscribe“ (London), „Flash Art“ (Mailand) sowie „Noema“ und „Pan“. Freier Mitarbeiter beim Stadtmagazin „Zitty“, danach leitender Redakteur „Bildende Kunst“, Katalogbeiträge zu diversen Ausstellungen. Seit 1984 hauptberuflich freier Journalist und Kunstkritiker und Kurator. Seit 1994 in vieler Munde: Th. W., Betriebssystem Kunst, Kunstforum International, Bd. 125. 2004 Veröffentlichung „Rollenwechsel - Gesammelte Texte“, Lit-Verlag Münster. Seit 2008 Präsident der AICA Internationaler Kunstkritikerverband Deutschland.

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