Liebe Silvia Breitwieser,
das klingt sehr spannend und interessiert uns sehr.
Allerdings erwischen Sie uns ein wenig auf dem linken Fuß, nämlich sehr stark
in Geschehen verwoben, um nicht zu sagen: verstrickt, die uns ziemlich gefangen
halten. Ein Haus (das meines Mannes in Meppen) verkaufen, ist das eine, es
leerräumen, sind die tausend anderen Dinge. Dazu geht es schulisch in Niedersachsen
zu wie auf dem Idiotenhügel eines Skigebietes. Keiner weiß Bescheid,
aber alle schicken Bescheide, nach denen die Schulen handeln sollen. Man könnte
aber auch probehalber darüber lachen...
Ich (momo=Irmgard Monecke) hatte natürlich gleich wieder eine pädagogische
Idee zum Thema. Unsere Schüler sollen ab dem nächsten Schuljahr alle
verwoben/ver„web“t werden, denn alle bekommen dann einen Laptop. Außerdem
fallen mir spontan viele blöde Geschichten zum Thema Kommunikation (wenn
man sich nichts zu sagen hat!) ein. Lauter so abgegrabbelte Bilder wie „gefangen
im spinnennetz geschwätziger Sprachlosigkeit“ und bäh... Tschuldigung, mein
Germanist benimmt sich hier gerade schlecht.
Also, wenn wir mit dem Ausräumen Freitag fertig werden (und das sieht tatsächlich
danach aus), könnte ich bis 15.5. irgendetwas produzieren, wenn Sie
das wollen. Ich fürche, es wird was Ekeliges (kennen Sie noch diese gräuslichen
Makramees der 60er?, gekrampft geknüpft, nicht gewebt!).
Für Hans-Georg Krupp kann ich nur bedingt antworten, er ist wirklich arg gebeutelt
im Moment. Wir sprachen eben kurz über Ihr Projekt und er bekundete
Interesse, dann ging das Telefon und er musste nach Meppen wegen eines Küchenkunden.
Das war dann dieser heutige Freizeitversuch. Vielleicht überkömmt
uns ja aber auch noch eine gemeinsame Muse.
Der Termin (zum Hineinfeiern für Löwen) ist schön, könnte für uns aber auch
schwierig sein. Wir haben für den 1. August eine Feier geplant (wir werden 120),
müssen noch nach Frankreich, allerdings auch dringend nach Berlin, da waren
wir vor lauter Rennen schon ein Jahr nicht mehr. Tut mir Leid, dass ich mich so
halbseiden und wenig konkret äußere. Wir freuen uns jedenfalls, dass Sie an uns
gedacht haben.
Alles Gute, ich melde mich dieser Tage!
momo
Später:
Liebe Frau Breitwieser,
ich lege Ihnen kurze Vita von H G Krupp und mir (momo) an. Fotos schicke ich einzeln.
Den Text von Karoline (Müller) finde ich toll, er lockt sofort weitere Erinnerungen. Wir unterhielten uns gestern Abend prompt lange über durch Windeln gepresste Obstsäfte, mir gingen Hauptmanns Weber durch den Kopf usf.. Da haben Sie sich ein wirklich spannendes Thema ausgesucht.
Und noch eine Anekdote aus der letzten Schulwoche:“Momo, kann ich mal ins Internet?“ (Schüler, 6. Jahrgang). Ich brauche hier noch 'ne Information zu den Beatles (für Kurzvortrag in Musik).“ „Und warum nimmst du nicht schnell hier das Lexikon?“ „Wie, für sowas gibt's auch Bücher?“
Da kann man dann merken, dass vielleicht etwas schon an uns vorüber ist (glaub ich allerdings nicht wirklich, denn Informationsbeschaffung ist und bleibt eine K u n st).
In diesem Sinne!
Herzliche Grüße
momo